SuSE 9.0
SUSE Linux 9.0 (Dez. 2003)
Installation: Was für eine Enttäuschung: Auf dem neuen Dell-Rechner mit Serial-ATA geht erst mal gar nix (selbst mit dem aktuellen Entwickler-Kernl nicht) da die Festplatte nicht erkannt wird. RedHat 9.0 kennt wenigstens die Platte, lässt sich auch installieren, bleibt aber beim booten hängen. Merkwürdig warum die aktuelle Knoppix-Cd keine Probleme hat. Selbst die Festplatte wird erkannt und auch gemountet und man kann ganz normal arbeiten. Also eine normale EIDE-Platte besorgt.
Dann auf einer bestehenden Windows2000 Installation SuSe drauf installiert und - was für eine Überraschung - der Bootmanager Grub wird in den MBR geschrieben. Grad hat man sich mit LiLo angefreundet nun darf man sich mit einem anderen Bootmanager rumschlagen. Booten in Windows klappt (Gott sei dank) aber Linux lässt sich nicht booten. Also kurzerhand alles gelöscht, Windows2000 neu installiert, dann mit Partition Magic eine freie leere Partition erzeugt, Linux installiert und alles funktioniert nun.
Aber was Linux so alles wissen will. Da werden Treiber genannt die niemanden etwas sagen. Also Augen zu und durch (=Klick) und gucken ob's klappt. Zwischendurch wird immer wieder gebootet - klarer Rückschritt gegenüber 7.2 - und es wird versucht die Hardware zu erkennen. Die ganze Geschichte mit der Eingabe von Netzwerkkarte, DHCP, Domainname etc. entfällt, da, soweit gefunden, diese Daten eingetragen werden. Zwar nicht immer ganz richtig, aber für den Otto Normalanwender genau das Richtige. Im Firmennetzwerk muss anschließend noch ein wenig Hand angelegt werden da z.B. der falsche Port (8080 statt wie bei uns 8000) eingetragen ist. Dafür steht der richtige DNS-Server drin. Wunderschön. Jetzt erst mal mit Konqueror ins Internet. Geht nicht. Mit Yast schnell noch mal alle Einträge kontrolliert, die Proxy-Server nachgetragen und gr* geht immer noch nicht. Dann mal in den Einstellungen vom Konqueror nachgeschaut und was ist das denn: Kein einziger Eintrag wurde vom System übernommen!! Du kleiner, listiger Kobold. Diese also nachgetragen und schon klappts.
Die Installation selbst kann locker mit Windows mithalten - was die Zeiten angeht. Es sind zwar nur noch 5 CD's aber (meine) Programme wie nedit, xearth, mozilla etc. werden gar nicht erst installiert.
Ich will ja nicht ungeduldig erscheinen aber nach 9 Versionen und wer weis nach wie vielen Jahren, hät' ich mich schon gefreut, wenn aus den Brüllwürfeln von Dell irgendein muxer raus käme. Mit dem Drucken will ich mich erst gar nicht befassen - obwohl Cups installiert ist - da wir eine spezielle Umgebung für unsere Netzwerkdrucker haben. Die können nur über eine bestimmte Login-Prozedur überhaupt zum Drucken bewegt werden - also nur wenn der Rechner richtig in der Domain angemeldet ist.
Die Grafikkarte: Im Dell-Rechner ist eine ATI FireGL X1 mit 128 MB RAM.
Verwendet wird irgend ein Standard-Treiber. Also schnell den aktuellen Treiber
von Web runtergeladen und installiert. Eine Fehlermeldung weist darauf hin, das
u.a. nicht die OpenGL-Features zur Verfügung stehen und noch diverse andere
Meldungen. Nach erneutem Start des X-Servers - vorher hab ich bereits den
grafischen Login eliminiert - ist von meiner zuvor eingestellten Auflösung
nicht viel übrig. Also SAX angeschmissen und - Sanduhr, Sanduhr, Sanduhr -
nichts! Kein SAX mehr. Gut. Bei dieser Gelegenheit stelle ich fest, dass bereits
der Entwicklerkernel 2.4.21-144 (gegenüber 2.4.21-99) existiert. Diesen
heruntergeladen und versucht zu installieren. Aber: gr* gr* die Entwickler-Teile
fehlen. Normalerweise installiere ich diese ja mit aber hier hab ich nicht mehr
daran gedacht. Diese also nachinstalliert, Kernel installiert und siehe da, nun
läßt sich auch der Grafiktreiber von ATI installieren. Ich weis, ich weis: Das
ist doch ein alter Hut. Aber um Anwendungsfreundlicher zu werden sollten solche
Sachen gleich mitinstalliert werden.
ATI liefert auch ein eigenes Programm zur Berechung der Modelines mit. Eine
Beschreibung ist auf dem Web. Aber leider lässt sich der X-Server danach
überhaupt nicht mehr starten wenn die neue XF86config-4 generiert wurde. Irgend
ein Eintrag bzgl. des 2. Monitors ist korrupt. Ich erstelle also eine von Hand
und kopiere die Modelines vom erzeugten XF86config-4 hinein. Es klappt. Es gibt
sogar 2 Arten: Im 1. Fall wird der Bildschirm einfach um den 2. erweitert, im
anderen Fall verhält sich kde wie 2 getrennte Bildschirme. Im letzteren können
aber keine Fenster auf den anderen Bildschirm verschoben werden. Grosse Freude
das es klappt aber es ist immer noch nicht so gut wie die Windows Treiber. Dort
wird auch der Bildschirm um den anderen erweitert aber man kann einen
Hauptbildschirm definieren. Dadurch werden die Programme im Hauptbildschirm
gestartet und beim Win-Maximieren beschränkt sich das nur auf den
entsprechenden Monitor. Vorsicht:
Der Treiber scheint nicht sehr stabil zu laufen denn nach mehr oder weniger
Aktionen friert der Desktop komplett ein so daß nicht mal mehr auf eine Konsole
geschaltet werden kann. Der Prozessorlüfter läuft unter Volllast hoch und
nix rührt sich mehr. Ob dass mit der Dell-Konfiguration zusammenhängt weiss
ich nicht.
Dann der Versuch, sich auf einen Unix-Server einzuloggen. Fehlanzeige. Der NIS-Server ist zwar eingetragen aber es fehlt 1. der Eintrag in der Netgroup und 2. der Automounter muss gestartet sein (in hosts war der Rechner bereits eingetragen). Wo war das doch gleich mit dem Automounter?? Ach ja, (s. weiter oben) /etc/rc.config. Aber warte mal. War da nicht was mit Umbau? Tatsächlich, die rc.config gibt's nicht mehr. Wo verdammt noch mal macht man bloss den Automounter scharf. Ach ja, guck mal auf den Runlevel Editor. Und tatsächlich kann man diesen dort aktivieren - vorausgesetzt, man hat zuvor einen Eintrag in /etc/auto.misc und /etc/auto.master getätigt. Dies also nachgeholt und schon klappts. Aber leider nur bis zum nächsten Booten. Dann meldet ypbind das kein Server gefunden wurde. Nach langem hin und her: Es gibt noch ein Kästchen für den NIS-Client, dass den Automounter startet. Erst wenn dieser aktiviert wurde klappts. Nur scheint irgendwas nicht mit der Reihenfolge zu stimmen denn nach einem Reboot findet ypbind die gemounteten Dir's immer noch nicht.
Auch die Login-Prozedur hat sich geändert. So werden die Dateien beim Start abgearbeitet:
/etc/profile
/etc/profile.local (falls vorhanden)
/etc/bash.bashrc
/etc/bash.bashrc.local (falls vorhanden)
D.h. also die global iliases in die letzte Datei!